Bildwitz als Mittel der Zeitkritik ist seit Jahrhunderten ein erprobtes Mittel, um die Mächtigen zu verspotten und auf Probleme in der Gesellschaft hinzuweisen. Eine der beliebtesten Formen war die gesellschaftskritische Karikatur, die sich vor allem seit dem 18. Jahrhundert – man denke nur an William Hogarth und Honoré Daumier – großer Beliebtheit erfreute. Die Grafik war ein bevorzugtes Mittel für diese Form des Bildwitzes; auch Goya trieb in seinen grafischen Zyklen Spott mit den Herrschenden, wobei er sich als Ausdrucksmittel oft des Grotesken und Fantastischen bediente. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor allem in den turbulenten 1920er-Jahren, erreichte mit Künstlern wie George Grosz, Alfred Kubin und Karl Rössing eine satirische Form der Zeitkritik einen neuen Höhepunkt.