E.W. Nay – NAY 1964

(Friday) (Saturday)

Berlin – Zum Gallery Weekend präsentiert Aurel Scheibler eine Ausstellung von Ernst Wilhelm Nay (1902-1968), die sich ausschließlich der Periode der Augenbilder (1963-64) widmet.

 

Diese Werkgruppe entstand auf dem Höhepunkt der internationalen Karriere Nays. Auf der documenta III in Kassel 1964 war er mit sechs großformatigen Bildern vertreten, von denen wir in Berlin 

Die Nacht, 1963 und Meteor, 1964 zeigen können. Seine drei berühmten, 4 x 4 m messenden Documenta-Bilder wurden in einer für damals ungewöhnlichen Installation Drei Bilder im Raum präsentiert und entfachten einen erregten Kritikerstreit – wider und für – in den deutschen Medien.

 

Die Augenbilder bezeichnen auch einen Kulminationspunkt in Nays Schaffen. Sie greifen mit der Motivik des Auges ein Ur-Thema auf, das sein Werk von den Anfängen an durchzieht und in archetypischer Symbolik magische Kräfte und bannende Abwehr verheißt, aber auch Licht und spirituelle Bewusstheit symbolisiert. 

 

In einem sich wandelnden Zeitgeschehen erlebte die Weltöffentlichkeit Mitte der sechziger Jahre, ähnlich wie heute, schwerwiegende Beunruhigungen und politische Erschütterungen. Dies und erste Signale einer technischen und wissenschaftlichen Revolution sowie die fortschreitende Weltraumeroberung veränderten die Gesellschaft. Nay beschäftigten diese Entwicklungen nachhaltig, und sie finden ihre künstlerische Reflektion und Bewältigung in den Augenbildern und in seinen Schriften. Die Auszüge aus Nays Aufzeichnungen machen deutlich, welch großen Raum Nay der Analyse und Bewältigung des geistigen Geschehens der Gegenwart gab und wie sehr er sich der Grundlagen seiner eigenen Malerei und Existenz als Künstler bewusst war.  

 

Als Apotheose der Nachkriegsabstraktion „öffnet Nay mit diesen Bildern den Blick in den Kosmos, zu den Phänomenen selbst ... Seine Farbe, geleitet von dem so eindringlichen Zeichen der Augen, gewinnt ungesehene Räume und bisher ungeahnte Strahlkraft.“  Die intensive Feierlichkeit, die diesen großformatigen Bildern innewohnt, ist uns heute völlig fremd geworden. Sie markiert den Höhepunkt einer Kunst, in der Körper, Geist und Erfahrungshorizont zu sublimem Einklang gebracht werden.

 

NAY 1964 markiert das 25. Jubiläum der Galerie. Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog mit einem Essay von John-Paul Stonard und ausgewählten Zitaten aus den Schriften des Künstlers.

Aurel Scheibler
Schöneburger Ufer 71
10785 Berlin
Germany
Array
http://www.aurelscheibler.com

Opening hours

Selection of further exhibitions in: Germany











E.W. Nay – NAY 1964 Aurel Scheibler Main address: Aurel Scheibler Schöneburger Ufer 71 10785 Berlin, Germany Aurel Scheibler Schöneburger Ufer 71 10785 Berlin, Germany

Berlin – Zum Gallery Weekend präsentiert Aurel Scheibler eine Ausstellung von Ernst Wilhelm Nay (1902-1968), die sich ausschließlich der Periode der Augenbilder (1963-64) widmet.

 

Diese Werkgruppe entstand auf dem Höhepunkt der internationalen Karriere Nays. Auf der documenta III in Kassel 1964 war er mit sechs großformatigen Bildern vertreten, von denen wir in Berlin 

Die Nacht, 1963 und Meteor, 1964 zeigen können. Seine drei berühmten, 4 x 4 m messenden Documenta-Bilder wurden in einer für damals ungewöhnlichen Installation Drei Bilder im Raum präsentiert und entfachten einen erregten Kritikerstreit – wider und für – in den deutschen Medien.

 

Die Augenbilder bezeichnen auch einen Kulminationspunkt in Nays Schaffen. Sie greifen mit der Motivik des Auges ein Ur-Thema auf, das sein Werk von den Anfängen an durchzieht und in archetypischer Symbolik magische Kräfte und bannende Abwehr verheißt, aber auch Licht und spirituelle Bewusstheit symbolisiert. 

 

In einem sich wandelnden Zeitgeschehen erlebte die Weltöffentlichkeit Mitte der sechziger Jahre, ähnlich wie heute, schwerwiegende Beunruhigungen und politische Erschütterungen. Dies und erste Signale einer technischen und wissenschaftlichen Revolution sowie die fortschreitende Weltraumeroberung veränderten die Gesellschaft. Nay beschäftigten diese Entwicklungen nachhaltig, und sie finden ihre künstlerische Reflektion und Bewältigung in den Augenbildern und in seinen Schriften. Die Auszüge aus Nays Aufzeichnungen machen deutlich, welch großen Raum Nay der Analyse und Bewältigung des geistigen Geschehens der Gegenwart gab und wie sehr er sich der Grundlagen seiner eigenen Malerei und Existenz als Künstler bewusst war.  

 

Als Apotheose der Nachkriegsabstraktion „öffnet Nay mit diesen Bildern den Blick in den Kosmos, zu den Phänomenen selbst ... Seine Farbe, geleitet von dem so eindringlichen Zeichen der Augen, gewinnt ungesehene Räume und bisher ungeahnte Strahlkraft.“  Die intensive Feierlichkeit, die diesen großformatigen Bildern innewohnt, ist uns heute völlig fremd geworden. Sie markiert den Höhepunkt einer Kunst, in der Körper, Geist und Erfahrungshorizont zu sublimem Einklang gebracht werden.

 

NAY 1964 markiert das 25. Jubiläum der Galerie. Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog mit einem Essay von John-Paul Stonard und ausgewählten Zitaten aus den Schriften des Künstlers.

Book tickets