Otto Morach (1887–1973) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Schweizer Moderne. Galten bisherige Ausstellungen vor allem Morachs innovativer Malerei, zeigt das Kunstmuseum Solothurn innerhalb seines langjährigen Engagements für die Zeichnung nun die weniger bekannten, doch ebenso hervorragenden Arbeiten auf Papier.
Die chronologisch konzipierte Ausstellung vereint Arbeiten auf Papier aus verschiedenen Schaffensperioden. Sie beginnt mit den um 1909 datierten Aquarellen des Frühwerkes, das Morachs Interesse für den Jugendstil und das Schaffen von Cuno Amiet reflektiert. Ab 1910 reist er wiederholt nach Paris. In der Künstlerkolonie La Ruche findet er einen Nährboden für sein weiteres Schaffen: Er lernt die Stilmittel des Kubismus, Futurismus und Orphismus kennen. Prägend wirkt v.a. das Schaffen von Robert Delaunay. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert eine weitere Reisetätigkeit, und er kehrt nach Solothurn zurück. 1919 lässt er sich in Zürich nieder, wo er an der Kunstgewerbeschule unterrichtet.
Unter dem Einfluss des Kubismus studiert Morach die Landschaft und die menschliche Figur, die er bisweilen zu geometrischen Formen stilisiert. Die abstrakte Formensprache findet in den Gouachen, mit denen er die Marionetten zu La boîte à joujoux vorbereitet, ihren Höhepunkt. Diesen reizvollen Entwürfen zu den Holzpuppen, die 1918 gleichzeitig mit den Marionetten von Morachs befreundeter Künstlerin Sophie Taeuber-Arp entstehen, ist ein ganzer Raum gewidmet. Eine Auswahl von Spielfiguren, die nach den Originalen für die Neuaufführung von 1987 geschnitzt wurden, , und ein Videofilm dieser Auffühurng bringen die leuchtenden Gouachen gleichsam in körperhafte Bewegung.
Den fulminanten Schlusspunkt setzen die grossformatigen Kohlezeichnungen, in denen sich Morachs zeichnerische Kraft eindrucksvoll zeigt. Häufige Motive sind nächtliche Stadtszenen, Architektur- und Naturausschnitte. Wiederholt hat er sich mit dem Kohlestift auch selbst festgehalten. Sein ernster Blick verleiht den Selbstporträts eine geheimnisvolle Wirkung. Anklänge an den Futurismus fallen in den Darstellungen von Lokomotiven und Lichtkegeln auf, in denen dynamische und energetische Abläufe wirken.Otto Morach (1887–1973) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Schweizer Moderne. Galten bisherige Ausstellungen vor allem Morachs innovativer Malerei, zeigt das Kunstmuseum Solothurn innerhalb seines langjährigen Engagements für die Zeichnung nun die weniger bekannten, doch ebenso hervorragenden Arbeiten auf Papier.
Die chronologisch konzipierte Ausstellung vereint Arbeiten auf Papier aus verschiedenen Schaffensperioden. Sie beginnt mit den um 1909 datierten Aquarellen des Frühwerkes, das Morachs Interesse für den Jugendstil und das Schaffen von Cuno Amiet reflektiert. Ab 1910 reist er wiederholt nach Paris. In der Künstlerkolonie La Ruche findet er einen Nährboden für sein weiteres Schaffen: Er lernt die Stilmittel des Kubismus, Futurismus und Orphismus kennen. Prägend wirkt v.a. das Schaffen von Robert Delaunay. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert eine weitere Reisetätigkeit, und er kehrt nach Solothurn zurück. 1919 lässt er sich in Zürich nieder, wo er an der Kunstgewerbeschule unterrichtet.
Unter dem Einfluss des Kubismus studiert Morach die Landschaft und die menschliche Figur, die er bisweilen zu geometrischen Formen stilisiert. Die abstrakte Formensprache findet in den Gouachen, mit denen er die Marionetten zu La boîte à joujoux vorbereitet, ihren Höhepunkt. Diesen reizvollen Entwürfen zu den Holzpuppen, die 1918 gleichzeitig mit den Marionetten von Morachs befreundeter Künstlerin Sophie Taeuber-Arp entstehen, ist ein ganzer Raum gewidmet. Eine Auswahl von Spielfiguren, die nach den Originalen für die Neuaufführung von 1987 geschnitzt wurden, , und ein Videofilm dieser Auffühurng bringen die leuchtenden Gouachen gleichsam in körperhafte Bewegung.
Den fulminanten Schlusspunkt setzen die grossformatigen Kohlezeichnungen, in denen sich Morachs zeichnerische Kraft eindrucksvoll zeigt. Häufige Motive sind nächtliche Stadtszenen, Architektur- und Naturausschnitte. Wiederholt hat er sich mit dem Kohlestift auch selbst festgehalten. Sein ernster Blick verleiht den Selbstporträts eine geheimnisvolle Wirkung. Anklänge an den Futurismus fallen in den Darstellungen von Lokomotiven und Lichtkegeln auf, in denen dynamische und energetische Abläufe wirken.
Christoph RütimannKunstmuseum Solothurn Main address:
Kunstmuseum SolothurnWells Fargo CenterWerkhofstrasse 304500Solothurn, SwitzerlandKunstmuseum SolothurnWells Fargo CenterWerkhofstrasse 304500Solothurn, SwitzerlandOtto Morach (1887–1973) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Schweizer Moderne. Galten bisherige Ausstellungen vor allem Morachs innovativer Malerei, zeigt das Kunstmuseum Solothurn innerhalb seines langjährigen Engagements für die Zeichnung nun die weniger bekannten, doch ebenso hervorragenden Arbeiten auf Papier.
Die chronologisch konzipierte Ausstellung vereint Arbeiten auf Papier aus verschiedenen Schaffensperioden. Sie beginnt mit den um 1909 datierten Aquarellen des Frühwerkes, das Morachs Interesse für den Jugendstil und das Schaffen von Cuno Amiet reflektiert. Ab 1910 reist er wiederholt nach Paris. In der Künstlerkolonie La Ruche findet er einen Nährboden für sein weiteres Schaffen: Er lernt die Stilmittel des Kubismus, Futurismus und Orphismus kennen. Prägend wirkt v.a. das Schaffen von Robert Delaunay. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert eine weitere Reisetätigkeit, und er kehrt nach Solothurn zurück. 1919 lässt er sich in Zürich nieder, wo er an der Kunstgewerbeschule unterrichtet.
Unter dem Einfluss des Kubismus studiert Morach die Landschaft und die menschliche Figur, die er bisweilen zu geometrischen Formen stilisiert. Die abstrakte Formensprache findet in den Gouachen, mit denen er die Marionetten zu La boîte à joujoux vorbereitet, ihren Höhepunkt. Diesen reizvollen Entwürfen zu den Holzpuppen, die 1918 gleichzeitig mit den Marionetten von Morachs befreundeter Künstlerin Sophie Taeuber-Arp entstehen, ist ein ganzer Raum gewidmet. Eine Auswahl von Spielfiguren, die nach den Originalen für die Neuaufführung von 1987 geschnitzt wurden, , und ein Videofilm dieser Auffühurng bringen die leuchtenden Gouachen gleichsam in körperhafte Bewegung.
Den fulminanten Schlusspunkt setzen die grossformatigen Kohlezeichnungen, in denen sich Morachs zeichnerische Kraft eindrucksvoll zeigt. Häufige Motive sind nächtliche Stadtszenen, Architektur- und Naturausschnitte. Wiederholt hat er sich mit dem Kohlestift auch selbst festgehalten. Sein ernster Blick verleiht den Selbstporträts eine geheimnisvolle Wirkung. Anklänge an den Futurismus fallen in den Darstellungen von Lokomotiven und Lichtkegeln auf, in denen dynamische und energetische Abläufe wirken.Otto Morach (1887–1973) gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Schweizer Moderne. Galten bisherige Ausstellungen vor allem Morachs innovativer Malerei, zeigt das Kunstmuseum Solothurn innerhalb seines langjährigen Engagements für die Zeichnung nun die weniger bekannten, doch ebenso hervorragenden Arbeiten auf Papier.
Die chronologisch konzipierte Ausstellung vereint Arbeiten auf Papier aus verschiedenen Schaffensperioden. Sie beginnt mit den um 1909 datierten Aquarellen des Frühwerkes, das Morachs Interesse für den Jugendstil und das Schaffen von Cuno Amiet reflektiert. Ab 1910 reist er wiederholt nach Paris. In der Künstlerkolonie La Ruche findet er einen Nährboden für sein weiteres Schaffen: Er lernt die Stilmittel des Kubismus, Futurismus und Orphismus kennen. Prägend wirkt v.a. das Schaffen von Robert Delaunay. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindert eine weitere Reisetätigkeit, und er kehrt nach Solothurn zurück. 1919 lässt er sich in Zürich nieder, wo er an der Kunstgewerbeschule unterrichtet.
Unter dem Einfluss des Kubismus studiert Morach die Landschaft und die menschliche Figur, die er bisweilen zu geometrischen Formen stilisiert. Die abstrakte Formensprache findet in den Gouachen, mit denen er die Marionetten zu La boîte à joujoux vorbereitet, ihren Höhepunkt. Diesen reizvollen Entwürfen zu den Holzpuppen, die 1918 gleichzeitig mit den Marionetten von Morachs befreundeter Künstlerin Sophie Taeuber-Arp entstehen, ist ein ganzer Raum gewidmet. Eine Auswahl von Spielfiguren, die nach den Originalen für die Neuaufführung von 1987 geschnitzt wurden, , und ein Videofilm dieser Auffühurng bringen die leuchtenden Gouachen gleichsam in körperhafte Bewegung.
Den fulminanten Schlusspunkt setzen die grossformatigen Kohlezeichnungen, in denen sich Morachs zeichnerische Kraft eindrucksvoll zeigt. Häufige Motive sind nächtliche Stadtszenen, Architektur- und Naturausschnitte. Wiederholt hat er sich mit dem Kohlestift auch selbst festgehalten. Sein ernster Blick verleiht den Selbstporträts eine geheimnisvolle Wirkung. Anklänge an den Futurismus fallen in den Darstellungen von Lokomotiven und Lichtkegeln auf, in denen dynamische und energetische Abläufe wirken. Book tickets
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