Richard Woods - Approximate Rock

(Freitag) (Samstag)

Grieder Contemporary lädt Richard Woods zu seiner ersten Einzelausstellung in der Schweiz ein. Der britische Künstler ist bekannt für seine architektonischen Interventionen, die durch das ironische Wechselspiel zwischen Schein und Sein auffallen. Im November 2008 wird er Wandarbeiten und Skulpturen aus Holz präsentieren und exklusiv die Räumlichkeiten der Galerie gestalten.

Richard Woods, 1966 in Winchester geboren, ist ein Ausstellungsraum nicht genug. Der britische Künstler mag es, nicht nur Innenräume mit Skulpturen und Bildern zu füllen sondern genauso Aussenfassaden grossflächig zu verändern. Was die Leinwand für den Maler ist, sind für Woods ganze Gebäude: Er überzieht Fassaden mit cartoonartigen Mustern, und verkleidet Böden mit künstlichen Holzmaserungen. Wären sie nicht überproportional gross, in Hochglanzfarbe und plastisch glatt, die Täuschung wäre perfekt. Die Motive auf den Oberflächen variieren von simpel bis dekorativ blumig und beziehen sich ironisch auf historische Stile und künstlerische Bewegungen der Kunstgeschichte, insbesondere des Tudor- und Barockstils.

Woods arbeitet mit einfachen Mitteln, er verwendet Sperrholz und gewöhnliche Haushaltlackfarbe. Diese Methode ist nicht nur ein Erbe des Do-It-Yourself-Enthusiasmus seines Vaters. Er bezieht sich damit auch auf die englische Arts-and-Crafts-Bewegung um William Morris Ende des 19. Jahrhunderts, die neue Inhalte mit explizit alten Mitteln schaffen wollte und den Heimwerker als Künstler sah. Mit einer Gesellschaft zur Herstellung kunsthandwerklicher Gebrauchsgegenstände, wollte sie der industriellen Massenproduktion entgegenwirken. Ähnlich stellt Richard Woods mit der Bricolage-Methode seine eigene Funktion als Künstler in Frage: Wo verläuft die Grenze zwischen Heimwerker und Künstler? Die grossflächigen Bodenarbeiten benennt er entsprechend seriell, jeweils als "Logo" und fortlaufender Nummerierung. Die durch Einlegearbeit gefertigten Sperrholzbilder reduziert Woods schlicht auf den Titel "Offcut inlay picture".

Die Arbeiten oszillieren denn auch zwischen Kunst, Architektur und Interior-Design. Neben Ausstellungen in Galerien und Museen, lassen nicht nur Privatpersonen ihre Hausfassaden von Woods gestalten, auch beauftragte etwa das Label Paul Smith den Künstler für die Inneneinrichtung eines Flagshipstores in New York. Woods untersucht mit seinen Arbeiten das Verhältnis zwischen Funktionalität und Dekoration. Er fokussiert einzelne, im Alltag verschwindende Details, wie etwa einfache Backsteinmauern, vergrössert diese und überzieht damit ganze Oberflächen. Mit den kaschierten Elementen greift er in die Aura der Gebäude ein und verzerrt den Blick auf (scheinbar) bekannte Umgebungen. Plötzlich erschliesst sich dem Betrachter eine verkehrte Welt, wo die Grenze zwischen Sein und Schein zerfliesst.

Die Ausstellung zeigt neue Skulpturen und Holzeinlegearbeiten von Richard Woods (*1966, lebt und arbeitet in London) sowie zwei architektonische Interventionen am und im Gebäude der Grieder Contemporary.

Grieder Contemporary
Lärchentobelstrasse
8700 Küsnacht ZH
Schweiz
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http://www.grieder-contemporary.com

Öffnungszeiten

Auswahl weiterer Ausstellungen in: Schweiz

01.08.2016 - 01.01.2030
Landesmuseum Zürich
Museumstrasse 2
Zürich

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01.01.2016 - 01.01.2030
Landesmuseum Zürich
Museumstrasse 2
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Richard Woods - Approximate Rock Grieder Contemporary Main address: Grieder Contemporary Lärchentobelstrasse 8700 Küsnacht ZH , Schweiz Grieder Contemporary Lärchentobelstrasse 8700 Küsnacht ZH , Schweiz

Grieder Contemporary lädt Richard Woods zu seiner ersten Einzelausstellung in der Schweiz ein. Der britische Künstler ist bekannt für seine architektonischen Interventionen, die durch das ironische Wechselspiel zwischen Schein und Sein auffallen. Im November 2008 wird er Wandarbeiten und Skulpturen aus Holz präsentieren und exklusiv die Räumlichkeiten der Galerie gestalten.

Richard Woods, 1966 in Winchester geboren, ist ein Ausstellungsraum nicht genug. Der britische Künstler mag es, nicht nur Innenräume mit Skulpturen und Bildern zu füllen sondern genauso Aussenfassaden grossflächig zu verändern. Was die Leinwand für den Maler ist, sind für Woods ganze Gebäude: Er überzieht Fassaden mit cartoonartigen Mustern, und verkleidet Böden mit künstlichen Holzmaserungen. Wären sie nicht überproportional gross, in Hochglanzfarbe und plastisch glatt, die Täuschung wäre perfekt. Die Motive auf den Oberflächen variieren von simpel bis dekorativ blumig und beziehen sich ironisch auf historische Stile und künstlerische Bewegungen der Kunstgeschichte, insbesondere des Tudor- und Barockstils.

Woods arbeitet mit einfachen Mitteln, er verwendet Sperrholz und gewöhnliche Haushaltlackfarbe. Diese Methode ist nicht nur ein Erbe des Do-It-Yourself-Enthusiasmus seines Vaters. Er bezieht sich damit auch auf die englische Arts-and-Crafts-Bewegung um William Morris Ende des 19. Jahrhunderts, die neue Inhalte mit explizit alten Mitteln schaffen wollte und den Heimwerker als Künstler sah. Mit einer Gesellschaft zur Herstellung kunsthandwerklicher Gebrauchsgegenstände, wollte sie der industriellen Massenproduktion entgegenwirken. Ähnlich stellt Richard Woods mit der Bricolage-Methode seine eigene Funktion als Künstler in Frage: Wo verläuft die Grenze zwischen Heimwerker und Künstler? Die grossflächigen Bodenarbeiten benennt er entsprechend seriell, jeweils als "Logo" und fortlaufender Nummerierung. Die durch Einlegearbeit gefertigten Sperrholzbilder reduziert Woods schlicht auf den Titel "Offcut inlay picture".

Die Arbeiten oszillieren denn auch zwischen Kunst, Architektur und Interior-Design. Neben Ausstellungen in Galerien und Museen, lassen nicht nur Privatpersonen ihre Hausfassaden von Woods gestalten, auch beauftragte etwa das Label Paul Smith den Künstler für die Inneneinrichtung eines Flagshipstores in New York. Woods untersucht mit seinen Arbeiten das Verhältnis zwischen Funktionalität und Dekoration. Er fokussiert einzelne, im Alltag verschwindende Details, wie etwa einfache Backsteinmauern, vergrössert diese und überzieht damit ganze Oberflächen. Mit den kaschierten Elementen greift er in die Aura der Gebäude ein und verzerrt den Blick auf (scheinbar) bekannte Umgebungen. Plötzlich erschliesst sich dem Betrachter eine verkehrte Welt, wo die Grenze zwischen Sein und Schein zerfliesst.

Die Ausstellung zeigt neue Skulpturen und Holzeinlegearbeiten von Richard Woods (*1966, lebt und arbeitet in London) sowie zwei architektonische Interventionen am und im Gebäude der Grieder Contemporary.

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