Echo of untouched matter

(Friday) (Sunday)

Unübersehbar formt und verändert die Menschheit den Planeten nach ihrer Vorstellung.
Intelligenz erscheint dabei als Maß der Dinge und als Sockel, von dem aus alles Leben betrachtet, definiert, zu- und eingeordnet wird. Umgehend wurde dieses neue Erdzeitalter der Menschen, die Ära seiner zivilisierten Dominanz benannt: Das sogenannte Anthropozän klingt ein bisschen nach Kopfschmerztabletten, die den Kater nach der Party auch nicht wirklich kurieren können. Was war gestern? Blackout.
Und doch schwingt, leise aber deutlich, eine Sehnsucht der Menschen nach einer höheren Instanz, einem übergeordneten Etwas, dessen Teil sie sind. Wissbegier, eine rührende Neugier und vielleicht auch ein schlechtes Gewissen, befeuern unser Interesse an der Natur und unseren Verbindungen zu einem grossen biologischen System.
Bei allen Versuchen, andere Existenzen zu erkunden, bleibt ein für Menschen quälender Zustand – die Erklärungsnot. Diese könnte jedoch irgendwann zu einem befreienden Gefühl werden: Wenn man akzeptiert, dass fast alle Lebewesen und Lebensformen, die um und mit uns existieren, deutlich mehr Evolutionserfahrung haben, könnte sich Besonnenheit als andere Art der Naturwissenschaft ausbreiten.
Echo of untouched matter erzählt vom menschlichen Wissens- und Schaffensdrang und verfolgt Ideen einer freundlichen Koexistenz von Lebensformen. Mit einem respektvollen oder verwunderten Blick, erforschen sechs Künstler aus Nordamerika, Japan und München die Beziehung des Menschen zu anderen Lebewesen und seiner Umwelt. Es entstehen Werke im Spannungsfeld der erlebten Gegenwart und der grossräumigen Erdgeschichte: Wadas Animationsfilme stellen eigenartige Rituale zwischen Mensch und Tier dar, in seiner Fotoserie grast Gebert auf dem Feld der vermeintlichen Authentizität von lange verlorenen Urtieren oder Bildern und Petroschkats Klanginstallation spielen das Mantra auf die Photosynthese. Arrangements von Shimabuku zur freundschaftlichen Kontaktaufnahme mit Meeresbewohnern helfen, die kommunikativen Barrieren zwischen Lebewesen und ihren verschiedenen Lebensformen zu überwinden, Thompsons tragische Archäologie wirkt befreiend und die Spuren- und Sporensuche von Fulford führen in komplexe Netzwerke zwischen Struktur und Chaos.
Wir begrüssen sie in einer Ausstellung in der Pilze, Algen, Bäume, Steine, Hasen, Phänomene, Seepferde und auch dicke Jungs oder andere intelligente Trockennasenaffen miteinander in Verbindung treten.
PS: Der Pilz des Jahres 2016 ist der Lilastielige Rötelrittling.

 

Künstler:

Atsushi Wada
Jason Fulford
Katrin Petroschkat
Ryan Thompson
Shimabuku

Ulrich Gebert

 

Lothringer13 Halle
Lothringer Str. 13
81667 Munich
Germany
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http://www.lothringer13.com

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Echo of untouched matter Lothringer13 Halle Main address: Lothringer13 Halle Lothringer Str. 13 81667 Munich, Germany Lothringer13 Halle Lothringer Str. 13 81667 Munich, Germany

Unübersehbar formt und verändert die Menschheit den Planeten nach ihrer Vorstellung.
Intelligenz erscheint dabei als Maß der Dinge und als Sockel, von dem aus alles Leben betrachtet, definiert, zu- und eingeordnet wird. Umgehend wurde dieses neue Erdzeitalter der Menschen, die Ära seiner zivilisierten Dominanz benannt: Das sogenannte Anthropozän klingt ein bisschen nach Kopfschmerztabletten, die den Kater nach der Party auch nicht wirklich kurieren können. Was war gestern? Blackout.
Und doch schwingt, leise aber deutlich, eine Sehnsucht der Menschen nach einer höheren Instanz, einem übergeordneten Etwas, dessen Teil sie sind. Wissbegier, eine rührende Neugier und vielleicht auch ein schlechtes Gewissen, befeuern unser Interesse an der Natur und unseren Verbindungen zu einem grossen biologischen System.
Bei allen Versuchen, andere Existenzen zu erkunden, bleibt ein für Menschen quälender Zustand – die Erklärungsnot. Diese könnte jedoch irgendwann zu einem befreienden Gefühl werden: Wenn man akzeptiert, dass fast alle Lebewesen und Lebensformen, die um und mit uns existieren, deutlich mehr Evolutionserfahrung haben, könnte sich Besonnenheit als andere Art der Naturwissenschaft ausbreiten.
Echo of untouched matter erzählt vom menschlichen Wissens- und Schaffensdrang und verfolgt Ideen einer freundlichen Koexistenz von Lebensformen. Mit einem respektvollen oder verwunderten Blick, erforschen sechs Künstler aus Nordamerika, Japan und München die Beziehung des Menschen zu anderen Lebewesen und seiner Umwelt. Es entstehen Werke im Spannungsfeld der erlebten Gegenwart und der grossräumigen Erdgeschichte: Wadas Animationsfilme stellen eigenartige Rituale zwischen Mensch und Tier dar, in seiner Fotoserie grast Gebert auf dem Feld der vermeintlichen Authentizität von lange verlorenen Urtieren oder Bildern und Petroschkats Klanginstallation spielen das Mantra auf die Photosynthese. Arrangements von Shimabuku zur freundschaftlichen Kontaktaufnahme mit Meeresbewohnern helfen, die kommunikativen Barrieren zwischen Lebewesen und ihren verschiedenen Lebensformen zu überwinden, Thompsons tragische Archäologie wirkt befreiend und die Spuren- und Sporensuche von Fulford führen in komplexe Netzwerke zwischen Struktur und Chaos.
Wir begrüssen sie in einer Ausstellung in der Pilze, Algen, Bäume, Steine, Hasen, Phänomene, Seepferde und auch dicke Jungs oder andere intelligente Trockennasenaffen miteinander in Verbindung treten.
PS: Der Pilz des Jahres 2016 ist der Lilastielige Rötelrittling.

 

Künstler:

Atsushi Wada
Jason Fulford
Katrin Petroschkat
Ryan Thompson
Shimabuku

Ulrich Gebert

 

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