Julian Charrière - Kaiserringstipendium für junge Kunst 2016

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In diesem Jahr erhält der Schweizer Julian Charrière (*1987) das seit 1984 vom VFK Goslar verliehene Goslarer Kaiserringstipendium. Obwohl er seit 2006 in Berlin lebt, ist sein Studio in gewisser Weise die ganze Welt, denn er reist in ferne Länder, um seine Werke zu realisieren. Der Künstler schlüpft in die Rolle eines Forschers und Wissenschaftlers, adaptiert dessen Arbeitsstrategien - Sammeln, Untersuchen, Experimentieren -, um sie zugleich ad adsurdum zu führen und spricht vom Menschen als der "größten Erosionskraft in der Natur". Wer einmal das Bild von Charrière gesehen hat, auf der er 2013 auf einem bläulich schirmmernden Eisberg im Polarmeer versucht, diesen mit einem Flammenwerfer zum Schmelzen zu bringen, wird es nicht vergessen. Die groteske Aktion wirkt auf das Bewusstsein des Betrachters nachhaltiger als alle Diskurse zu den Gefahren der Erderwärmung. Im Mönchehaus Museum zeigt der Künstler drei Werkserein. Für den Videofilm "Somewhere" (2014) und die Fotoserie "Polygon" (2014) hat er auf einem ehemaligen Testgelände für atomare Waffen in Kasachstan gefilmt und fotografiert. Er hat die Negative radioaktiver Bestrahlung ausgesetzt, die sich wie weißer Krebs in die Pixel der Fotografien gefressen hat. Charrière versteht sich als "Zukunftsarchäologe". Als solcher fungiert er auch in den Werken der "Metamorphism"-Serie (2016): die künstlichen Lavagesteine aus Industrieschlacke und Computerschrott wirken wie "Memoriale" unseres digitalen Zeitalters.

 

Das Goslarer Kaiserringstipendium wird seit 2014 von der AKB Stiftung in Einbeck gefördert

Mönchehaus Museum
Mönchestrasse 1
38640 Goslar
Germany
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In diesem Jahr erhält der Schweizer Julian Charrière (*1987) das seit 1984 vom VFK Goslar verliehene Goslarer Kaiserringstipendium. Obwohl er seit 2006 in Berlin lebt, ist sein Studio in gewisser Weise die ganze Welt, denn er reist in ferne Länder, um seine Werke zu realisieren. Der Künstler schlüpft in die Rolle eines Forschers und Wissenschaftlers, adaptiert dessen Arbeitsstrategien - Sammeln, Untersuchen, Experimentieren -, um sie zugleich ad adsurdum zu führen und spricht vom Menschen als der "größten Erosionskraft in der Natur". Wer einmal das Bild von Charrière gesehen hat, auf der er 2013 auf einem bläulich schirmmernden Eisberg im Polarmeer versucht, diesen mit einem Flammenwerfer zum Schmelzen zu bringen, wird es nicht vergessen. Die groteske Aktion wirkt auf das Bewusstsein des Betrachters nachhaltiger als alle Diskurse zu den Gefahren der Erderwärmung. Im Mönchehaus Museum zeigt der Künstler drei Werkserein. Für den Videofilm "Somewhere" (2014) und die Fotoserie "Polygon" (2014) hat er auf einem ehemaligen Testgelände für atomare Waffen in Kasachstan gefilmt und fotografiert. Er hat die Negative radioaktiver Bestrahlung ausgesetzt, die sich wie weißer Krebs in die Pixel der Fotografien gefressen hat. Charrière versteht sich als "Zukunftsarchäologe". Als solcher fungiert er auch in den Werken der "Metamorphism"-Serie (2016): die künstlichen Lavagesteine aus Industrieschlacke und Computerschrott wirken wie "Memoriale" unseres digitalen Zeitalters.

 

Das Goslarer Kaiserringstipendium wird seit 2014 von der AKB Stiftung in Einbeck gefördert

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