Ansichtssache

(Saturday) (Tuesday)

Die Arbeitsgebiete Malerei, Zeichnung und Neuen Medien prägen Annatina Grafs Schaffen. Dabei stehen sich die unterschiedlichen Ausdrucksweisen nicht fremd gegenüber, sondern scheinen sich gegenseitig zu befruchten. Die eigenwillige Palette, an der ihre Gemälde sogleich erkennbar sind, zeigt zum einen das nach Grundfarben getrennte Übereinanderlegen der Farbtöne, wie es ein elektronisches Filterprogramm zulässt, zum anderen silbern blendende Bildgründe. Die künstliche Farbwirkung betont die Mittelbarkeit der Darstellung, der zumeist Fotos zugrunde liegen. Die ungemein feinen Lasuren aber verleihen den Werken eine Sinnlichkeit, die beim mechanisch anmutenden Auftragen der Farbschichten  ̶  als wäre die Künstlerin ihr eigener Plotter  ̶  erstaunen mag. Umgekehrt überraschen einige ihrer Videos mit dem kontinuierlichen Verdichten von kurzen Ferienfilmen zu animierten „Zeichnungen“: Aus dem Schwarz des Bildgrundes tauchen abstrakt anmutende weisse Zeichen auf, die als Wellenkämme einer gleissenden Wasserfläche erkennbar werden (Wasserzeichen, 2004). Das gegenläufige Spiel von Auflösung und Verdichtung fällt auch bei den kleinformatigen Bleistiftzeichnungen auf: Auf dem grobkörnigen Papier werden die Grenzen des Dargestellten durchlässig.

Die Bewegung, die auch im Ausstellungstitel Traversata zum Ausdruck kommt, ist ein grundsätzlicher Wesenszug, der auch das Wahrnehmen von Annatina Grafs Malerei bestimmt. Die glänzenden Silbergründe, von denen sich die gemalten Sujets zuweilen kaum abheben, verhindern ein schnelles Erfassen. Erst im Gehen tauchen die Motive auf und verschwinden sogleich wieder. Bildtitel wie Moments oder Erinnern betonen die Bedeutung der Flüchtigkeit und Vergänglichkeit. Mit besonderem Interesse widmet sich die Künstlerin Übergangszeiten wie der Pubertät (Blütezeit, 2009, Nightshot, 2009), die sie anhand ihrer eigenen halbwüchsigen Kinder thematisiert, oder der Welt von Schlaf und (Alp-)Traum (Another World, 2010-11; Night Trip, 2014). Als Grundthema tritt die Frage von Schein und Sein auf: Silbergründe und Spiegelflächen blenden das Augen, regen mit ihren diffusen Bildern aber die eigene Vorstellungskraft an. In mehrfacher Hinsicht geht es in Annatina Grafs Schaffen um Projektionen, nicht nur technisch, sondern auch mental: Im Verwirrspiel von Glanz und Spiegelung nehmen wir wahr, was wir sehen können oder wollen.Die Arbeitsgebiete Malerei, Zeichnung und Neuen Medien prägen Annatina Grafs Schaffen. Dabei stehen sich die unterschiedlichen Ausdrucksweisen nicht fremd gegenüber, sondern scheinen sich gegenseitig zu befruchten. Die eigenwillige Palette, an der ihre Gemälde sogleich erkennbar sind, zeigt zum einen das nach Grundfarben getrennte Übereinanderlegen der Farbtöne, wie es ein elektronisches Filterprogramm zulässt, zum anderen silbern blendende Bildgründe. Die künstliche Farbwirkung betont die Mittelbarkeit der Darstellung, der zumeist Fotos zugrunde liegen. Die ungemein feinen Lasuren aber verleihen den Werken eine Sinnlichkeit, die beim mechanisch anmutenden Auftragen der Farbschichten  ̶  als wäre die Künstlerin ihr eigener Plotter  ̶  erstaunen mag. Umgekehrt überraschen einige ihrer Videos mit dem kontinuierlichen Verdichten von kurzen Ferienfilmen zu animierten „Zeichnungen“: Aus dem Schwarz des Bildgrundes tauchen abstrakt anmutende weisse Zeichen auf, die als Wellenkämme einer gleissenden Wasserfläche erkennbar werden (Wasserzeichen, 2004). Das gegenläufige Spiel von Auflösung und Verdichtung fällt auch bei den kleinformatigen Bleistiftzeichnungen auf: Auf dem grobkörnigen Papier werden die Grenzen des Dargestellten durchlässig.

Die Bewegung, die auch im Ausstellungstitel Traversata zum Ausdruck kommt, ist ein grundsätzlicher Wesenszug, der auch das Wahrnehmen von Annatina Grafs Malerei bestimmt. Die glänzenden Silbergründe, von denen sich die gemalten Sujets zuweilen kaum abheben, verhindern ein schnelles Erfassen. Erst im Gehen tauchen die Motive auf und verschwinden sogleich wieder. Bildtitel wie Moments oder Erinnern betonen die Bedeutung der Flüchtigkeit und Vergänglichkeit. Mit besonderem Interesse widmet sich die Künstlerin Übergangszeiten wie der Pubertät (Blütezeit, 2009, Nightshot, 2009), die sie anhand ihrer eigenen halbwüchsigen Kinder thematisiert, oder der Welt von Schlaf und (Alp-)Traum (Another World, 2010-11; Night Trip, 2014). Als Grundthema tritt die Frage von Schein und Sein auf: Silbergründe und Spiegelflächen blenden das Augen, regen mit ihren diffusen Bildern aber die eigene Vorstellungskraft an. In mehrfacher Hinsicht geht es in Annatina Grafs Schaffen um Projektionen, nicht nur technisch, sondern auch mental: Im Verwirrspiel von Glanz und Spiegelung nehmen wir wahr, was wir sehen können oder wollen.

Kunstmuseum Solothurn
Werkhofstrasse 30
4500 Solothurn
Switzerland
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http://www.kunstmuseum-so.ch/annatina-graf

Selection of further exhibitions in: Switzerland

01.08.2016 - 01.01.2030
Landesmuseum Zürich
Museumstrasse 2
Zürich

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01.01.2016 - 01.01.2030
Landesmuseum Zürich
Museumstrasse 2
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Ansichtssache Kunstmuseum Solothurn Main address: Kunstmuseum Solothurn Werkhofstrasse 30 4500 Solothurn, Switzerland Kunstmuseum Solothurn Werkhofstrasse 30 4500 Solothurn, Switzerland Die Arbeitsgebiete Malerei, Zeichnung und Neuen Medien prägen Annatina Grafs Schaffen. Dabei stehen sich die unterschiedlichen Ausdrucksweisen nicht fremd gegenüber, sondern scheinen sich gegenseitig zu befruchten. Die eigenwillige Palette, an der ihre Gemälde sogleich erkennbar sind, zeigt zum einen das nach Grundfarben getrennte Übereinanderlegen der Farbtöne, wie es ein elektronisches Filterprogramm zulässt, zum anderen silbern blendende Bildgründe. Die künstliche Farbwirkung betont die Mittelbarkeit der Darstellung, der zumeist Fotos zugrunde liegen. Die ungemein feinen Lasuren aber verleihen den Werken eine Sinnlichkeit, die beim mechanisch anmutenden Auftragen der Farbschichten  ̶  als wäre die Künstlerin ihr eigener Plotter  ̶  erstaunen mag. Umgekehrt überraschen einige ihrer Videos mit dem kontinuierlichen Verdichten von kurzen Ferienfilmen zu animierten „Zeichnungen“: Aus dem Schwarz des Bildgrundes tauchen abstrakt anmutende weisse Zeichen auf, die als Wellenkämme einer gleissenden Wasserfläche erkennbar werden (Wasserzeichen, 2004). Das gegenläufige Spiel von Auflösung und Verdichtung fällt auch bei den kleinformatigen Bleistiftzeichnungen auf: Auf dem grobkörnigen Papier werden die Grenzen des Dargestellten durchlässig.

Die Bewegung, die auch im Ausstellungstitel Traversata zum Ausdruck kommt, ist ein grundsätzlicher Wesenszug, der auch das Wahrnehmen von Annatina Grafs Malerei bestimmt. Die glänzenden Silbergründe, von denen sich die gemalten Sujets zuweilen kaum abheben, verhindern ein schnelles Erfassen. Erst im Gehen tauchen die Motive auf und verschwinden sogleich wieder. Bildtitel wie Moments oder Erinnern betonen die Bedeutung der Flüchtigkeit und Vergänglichkeit. Mit besonderem Interesse widmet sich die Künstlerin Übergangszeiten wie der Pubertät (Blütezeit, 2009, Nightshot, 2009), die sie anhand ihrer eigenen halbwüchsigen Kinder thematisiert, oder der Welt von Schlaf und (Alp-)Traum (Another World, 2010-11; Night Trip, 2014). Als Grundthema tritt die Frage von Schein und Sein auf: Silbergründe und Spiegelflächen blenden das Augen, regen mit ihren diffusen Bildern aber die eigene Vorstellungskraft an. In mehrfacher Hinsicht geht es in Annatina Grafs Schaffen um Projektionen, nicht nur technisch, sondern auch mental: Im Verwirrspiel von Glanz und Spiegelung nehmen wir wahr, was wir sehen können oder wollen.Die Arbeitsgebiete Malerei, Zeichnung und Neuen Medien prägen Annatina Grafs Schaffen. Dabei stehen sich die unterschiedlichen Ausdrucksweisen nicht fremd gegenüber, sondern scheinen sich gegenseitig zu befruchten. Die eigenwillige Palette, an der ihre Gemälde sogleich erkennbar sind, zeigt zum einen das nach Grundfarben getrennte Übereinanderlegen der Farbtöne, wie es ein elektronisches Filterprogramm zulässt, zum anderen silbern blendende Bildgründe. Die künstliche Farbwirkung betont die Mittelbarkeit der Darstellung, der zumeist Fotos zugrunde liegen. Die ungemein feinen Lasuren aber verleihen den Werken eine Sinnlichkeit, die beim mechanisch anmutenden Auftragen der Farbschichten  ̶  als wäre die Künstlerin ihr eigener Plotter  ̶  erstaunen mag. Umgekehrt überraschen einige ihrer Videos mit dem kontinuierlichen Verdichten von kurzen Ferienfilmen zu animierten „Zeichnungen“: Aus dem Schwarz des Bildgrundes tauchen abstrakt anmutende weisse Zeichen auf, die als Wellenkämme einer gleissenden Wasserfläche erkennbar werden (Wasserzeichen, 2004). Das gegenläufige Spiel von Auflösung und Verdichtung fällt auch bei den kleinformatigen Bleistiftzeichnungen auf: Auf dem grobkörnigen Papier werden die Grenzen des Dargestellten durchlässig.

Die Bewegung, die auch im Ausstellungstitel Traversata zum Ausdruck kommt, ist ein grundsätzlicher Wesenszug, der auch das Wahrnehmen von Annatina Grafs Malerei bestimmt. Die glänzenden Silbergründe, von denen sich die gemalten Sujets zuweilen kaum abheben, verhindern ein schnelles Erfassen. Erst im Gehen tauchen die Motive auf und verschwinden sogleich wieder. Bildtitel wie Moments oder Erinnern betonen die Bedeutung der Flüchtigkeit und Vergänglichkeit. Mit besonderem Interesse widmet sich die Künstlerin Übergangszeiten wie der Pubertät (Blütezeit, 2009, Nightshot, 2009), die sie anhand ihrer eigenen halbwüchsigen Kinder thematisiert, oder der Welt von Schlaf und (Alp-)Traum (Another World, 2010-11; Night Trip, 2014). Als Grundthema tritt die Frage von Schein und Sein auf: Silbergründe und Spiegelflächen blenden das Augen, regen mit ihren diffusen Bildern aber die eigene Vorstellungskraft an. In mehrfacher Hinsicht geht es in Annatina Grafs Schaffen um Projektionen, nicht nur technisch, sondern auch mental: Im Verwirrspiel von Glanz und Spiegelung nehmen wir wahr, was wir sehen können oder wollen.
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