Jenseits des Dokumentarischen. Aktuelle Fotografie aus China und Deutschland

(Friday) (Tuesday)

Im Mittelpunkt der Ausstellung Jenseits des Dokumentarischen stehen je sechs chinesische und deutschen Fotografen, welche die Möglichkeiten der zeitgenössischen Fotografie ausloten und dabei herkömmliche Vorstellungen von der Rolle der Fotografie kritisch unter die Lupe nehmen. Was heißt Dokumentation? Muss ein Foto einen realen Ausgangspunkt haben oder kann es eine reine Bilderfindung sein? Wie wird ein fotografisches Bild hergestellt? Braucht man dafür eine Kamera oder kann man das Bild am Computer „zusammenbauen“ – oder gar von der Natur erstellen lassen? Muss ein Foto „lesbar“ sein, um seiner Funktion als Dokumentation gerecht zu werden? Und umgekehrt – wie gehen wir damit um, dass präzise aufgenommene Bilder von Objekten und Räumlichkeiten diese weder dokumentieren noch kommentieren, sondern „lediglich“ präsentieren?

 

Die Stadtbilder von Andreas Gefeller (*1970) bewegen sich zwischen Dokumentation und Konstruktion. Die Nachtaufnahmen sind extrem überbelichtet, so dass die beleuchteten Stellen sich auflösen, während die dunklen Partien als Linienkonstruktionen gerade noch sichtbar sind. Die Dunkelheit der Nacht spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in den schwarzen Alpenlandschaften von Michael Schnabel (*1966), die er in stille Poesie verwandelt. Während es Shan Feiming (*1978) auch um einen meditativen Blick auf Naturphänomene geht, überlässt Jiang Pengyi (*1977) gar Glühwürmchen den kreativen Prozess: Das pulsierende Licht und die Flugbewegungen der Tiere hinterlassen Spuren, die im fotografischen Entwicklungsprozess sichtbar werden. Für die konkreten Kompositionen von Michael Reisch" href="index.php?page=artist_id&id=3577">Michael Reisch (*1964) hingegen gibt es keine real existierenden Vorlagen, denn die Kompositionen entstehen ausschließlich im Rechner. Xu Yong (*1954) konfrontiert die Betrachter mit weichen Farbwolken, die aber tatsächlich an biografisch bedeutsamen Orten aufgenommen wurden, auch wenn sie abstrakt erscheinen. Kris Scholz‘ (*1952) Fotografien von Böden und Arbeitsflächen muten wie abstrakt-expressive Gemälde an – eine Wirkung, die durch das große Format und die Verwendung von Leinen als Bildträger noch intensiviert wird.

 

Jiaxi Yang (*1989) und Samuel Henne (*1982) setzen sich konzeptuell mit der Wechselbeziehung zwischen Bild und Objekt auseinander. Durch ungewöhnliche Zusammenstellungen und Kontextverschiebungen werden banale Alltagsdinge bedeutsam und markant. Corina Gertz lenkt die Aufmerksamkeit auf traditionelle Kleidung und Kopfbedeckung als identitätsstiftendes Element nonverbaler Kommunikation. Um Kommunikation geht es ebenfalls bei Wang Ningde (*1972), der illegal gepostete „Kleinanzeigen“ in den Großstädten Chinas fotografiert, die von den Behörden patchworkartig übermalt werden. Diese kombiniert er dann mithilfe eines Bildbearbeitungsprogrammes zu malerischen Porträts. Genauso „komponiert“ sind auch die Bildnisse von Zhang Wei (*1977): Aus hunderten chinesischen Gesichtern montiert er täuschend echte Porträts berühmter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Popkultur.

 

 

Begleitprogramm

 

 

Öffentliche Führungen

Sonntag, 23. Juli 2017, 11.30 Uhr

Sonntag, 6. August 2017, 11.30 Uhr

Donnerstag, 17. August, 18.30 Uhr

Sonntag, 27. August 2017, 16.30 Uhr

Sonntag, 10. September 2017, 11.30 Uhr

Sonntag, 24. September 2017, 11.30 Uhr

 

Führung für Lehrkräfte

Montag, 24. Juli, 17 Uhr

 

Fotografische Grenzen ausloten

Expertenführung mit dem teilnehmenden Künstler Michael Schnabel

Donnerstag, 14. September, 18.30 Uhr

 

 

Workshops für Kinder und Jugendliche

 

Was ist das? Ist das ein Quiz oder ist das Kunst?

Donnerstag und Freitag, 27. und 28. Juli, 14.30–17.30 Uhr

für Kinder von 8–14 Jahren

 

Klick klick, Dein Bild lernt laufen...

Mittwoch und Donnerstag, 2. und 3. August

10.30–13.30 Uhr für Kinder von 6–10 Jahren

14.30–17.30 Uhr für Kinder von 8–12 Jahren

 

Anmeldung für alle Workshops unter: 07142 74-483

 

Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung am Donnerstag, 20. Juli, 19 Uhr

 

Studioausstellung

 

Einblick in die Sammlung:

Malerbücher und Mappenwerke des 20. und 21. Jahrhunderts

bis 24. September

Aus dem eigenen Bestand zeigt die Städtische Galerie eine Auswahl an Malerbüchern und Mappenwerken von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart: vom klassisch gebundenen Buch über üppig gestaltete Mappen bis hin zum aufwändig gefalteten Leporello.

 

Öffnungszeiten

Dienstag, Mittwoch, Freitag 14–18 Uhr

Donnerstag 14–20 Uhr

Samstag, Sonntag 11–18 Uhr

Feiertag 3. Oktober 11–18 Uhr

 

 

Eintritt frei

Öffentliche Führungen 3 €

Expertenführung 5 €

Private Gruppenführungen 55 € / 65 €

Führungen für Gruppen und Schulklassen nach telefonischer Vereinbarung

 

Katalog 29 €

 

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen

Hauptstraße 60–64

74321 Bietigheim-Bissingen

Telefon 07142 74-483

Telefax 07142 74-446

http://galerie.bietigheim-bissingen.de

galerie@bietigheim-bissingen.de

Städtische Galerie Bietigheim - Bissingen
Hauptstr. 60 - 64
74321 Bietigheim-Bissingen
Alemania
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http://galerie.bietigheim-bissingen.de

Horario de apertura

Selection of further exhibitions in: Alemania











Jenseits des Dokumentarischen. Aktuelle Fotografie aus China und Deutschland Städtische Galerie Bietigheim - Bissingen Main address: Städtische Galerie Bietigheim - Bissingen Hauptstr. 60 - 64 74321 Bietigheim-Bissingen, Alemania Städtische Galerie Bietigheim - Bissingen Hauptstr. 60 - 64 74321 Bietigheim-Bissingen, Alemania

Im Mittelpunkt der Ausstellung Jenseits des Dokumentarischen stehen je sechs chinesische und deutschen Fotografen, welche die Möglichkeiten der zeitgenössischen Fotografie ausloten und dabei herkömmliche Vorstellungen von der Rolle der Fotografie kritisch unter die Lupe nehmen. Was heißt Dokumentation? Muss ein Foto einen realen Ausgangspunkt haben oder kann es eine reine Bilderfindung sein? Wie wird ein fotografisches Bild hergestellt? Braucht man dafür eine Kamera oder kann man das Bild am Computer „zusammenbauen“ – oder gar von der Natur erstellen lassen? Muss ein Foto „lesbar“ sein, um seiner Funktion als Dokumentation gerecht zu werden? Und umgekehrt – wie gehen wir damit um, dass präzise aufgenommene Bilder von Objekten und Räumlichkeiten diese weder dokumentieren noch kommentieren, sondern „lediglich“ präsentieren?

 

Die Stadtbilder von Andreas Gefeller (*1970) bewegen sich zwischen Dokumentation und Konstruktion. Die Nachtaufnahmen sind extrem überbelichtet, so dass die beleuchteten Stellen sich auflösen, während die dunklen Partien als Linienkonstruktionen gerade noch sichtbar sind. Die Dunkelheit der Nacht spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in den schwarzen Alpenlandschaften von Michael Schnabel (*1966), die er in stille Poesie verwandelt. Während es Shan Feiming (*1978) auch um einen meditativen Blick auf Naturphänomene geht, überlässt Jiang Pengyi (*1977) gar Glühwürmchen den kreativen Prozess: Das pulsierende Licht und die Flugbewegungen der Tiere hinterlassen Spuren, die im fotografischen Entwicklungsprozess sichtbar werden. Für die konkreten Kompositionen von Michael Reisch" href="index.php?page=artist_id&id=3577">Michael Reisch (*1964) hingegen gibt es keine real existierenden Vorlagen, denn die Kompositionen entstehen ausschließlich im Rechner. Xu Yong (*1954) konfrontiert die Betrachter mit weichen Farbwolken, die aber tatsächlich an biografisch bedeutsamen Orten aufgenommen wurden, auch wenn sie abstrakt erscheinen. Kris Scholz‘ (*1952) Fotografien von Böden und Arbeitsflächen muten wie abstrakt-expressive Gemälde an – eine Wirkung, die durch das große Format und die Verwendung von Leinen als Bildträger noch intensiviert wird.

 

Jiaxi Yang (*1989) und Samuel Henne (*1982) setzen sich konzeptuell mit der Wechselbeziehung zwischen Bild und Objekt auseinander. Durch ungewöhnliche Zusammenstellungen und Kontextverschiebungen werden banale Alltagsdinge bedeutsam und markant. Corina Gertz lenkt die Aufmerksamkeit auf traditionelle Kleidung und Kopfbedeckung als identitätsstiftendes Element nonverbaler Kommunikation. Um Kommunikation geht es ebenfalls bei Wang Ningde (*1972), der illegal gepostete „Kleinanzeigen“ in den Großstädten Chinas fotografiert, die von den Behörden patchworkartig übermalt werden. Diese kombiniert er dann mithilfe eines Bildbearbeitungsprogrammes zu malerischen Porträts. Genauso „komponiert“ sind auch die Bildnisse von Zhang Wei (*1977): Aus hunderten chinesischen Gesichtern montiert er täuschend echte Porträts berühmter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Popkultur.

 

 

Begleitprogramm

 

 

Öffentliche Führungen

Sonntag, 23. Juli 2017, 11.30 Uhr

Sonntag, 6. August 2017, 11.30 Uhr

Donnerstag, 17. August, 18.30 Uhr

Sonntag, 27. August 2017, 16.30 Uhr

Sonntag, 10. September 2017, 11.30 Uhr

Sonntag, 24. September 2017, 11.30 Uhr

 

Führung für Lehrkräfte

Montag, 24. Juli, 17 Uhr

 

Fotografische Grenzen ausloten

Expertenführung mit dem teilnehmenden Künstler Michael Schnabel

Donnerstag, 14. September, 18.30 Uhr

 

 

Workshops für Kinder und Jugendliche

 

Was ist das? Ist das ein Quiz oder ist das Kunst?

Donnerstag und Freitag, 27. und 28. Juli, 14.30–17.30 Uhr

für Kinder von 8–14 Jahren

 

Klick klick, Dein Bild lernt laufen...

Mittwoch und Donnerstag, 2. und 3. August

10.30–13.30 Uhr für Kinder von 6–10 Jahren

14.30–17.30 Uhr für Kinder von 8–12 Jahren

 

Anmeldung für alle Workshops unter: 07142 74-483

 

Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung am Donnerstag, 20. Juli, 19 Uhr

 

Studioausstellung

 

Einblick in die Sammlung:

Malerbücher und Mappenwerke des 20. und 21. Jahrhunderts

bis 24. September

Aus dem eigenen Bestand zeigt die Städtische Galerie eine Auswahl an Malerbüchern und Mappenwerken von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart: vom klassisch gebundenen Buch über üppig gestaltete Mappen bis hin zum aufwändig gefalteten Leporello.

 

Öffnungszeiten

Dienstag, Mittwoch, Freitag 14–18 Uhr

Donnerstag 14–20 Uhr

Samstag, Sonntag 11–18 Uhr

Feiertag 3. Oktober 11–18 Uhr

 

 

Eintritt frei

Öffentliche Führungen 3 €

Expertenführung 5 €

Private Gruppenführungen 55 € / 65 €

Führungen für Gruppen und Schulklassen nach telefonischer Vereinbarung

 

Katalog 29 €

 

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen

Hauptstraße 60–64

74321 Bietigheim-Bissingen

Telefon 07142 74-483

Telefax 07142 74-446

http://galerie.bietigheim-bissingen.de

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