HMKV Video des Monats März: Florian Dedek: Dann muss es ja ein was weiß ich was Gutes geben

(Friday) (Friday)

Florian Andreas Dedek
Dann muss es ja ein was weiß ich was Gutes geben
HD-Video, 16:9, 2016, 31:14 Min.

Dann muss es ja ein, was weiß ich, was Gutes geben ist ein Zitat. Es stammt aus dem Gespräch, das Fassbinder mit seiner Mutter in Deutschland im Herbst führt, jenem Essay-Film, der bis heute als der RAF-Film gilt. 38 Jahre später spricht wieder ein Sohn mit seiner Mutter.

Der dreißigminütige Film ist sein Versuch, Kontakt herzustellen, Spuren zu suchen, eigene und andere Geschichten zu rekonstruieren, ohne sie notwendigerweise zur Deckung zu bringen. Zeithistorisch ist es die Geschichte der Sprengung eines Sendemastes des Bundesgrenzschutzes 1986. Politisch ist es die Geschichte einer Illegalisierung durch staatliche Verdächtigung und kollektives Schweigen. Medial ist es die Geschichte der RAF, deren ästhetisch-politischen Botschaften Künste und Medien angesprochen haben – eine Ansprache, die der Film in die Vergangenheit verfolgt und bis in die Gegenwart fortsetzt. Persönlich ist es die Geschichte von Dedek selbst, der seine Eltern nach ihrer Verurteilung für „Unterstützung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“ acht Jahre lang nur noch im Gefängnis sah. Es ist seine Auseinandersetzung mit einer Geschichte, die eine Familiengeschichte sein mag, darin aber auch Teil des politischen, mentalen und kulturellen Narrativs der Bundesrepublik ist. Das Autobiographische ist demnach zwar Anlass des Films. Inhaltlich und ästhetisch geht er jedoch deutlich darüber hinaus, indem er die RAF als eigensinniges Erinnerungsstück der künstlerisch-medialen Schichtungen und Verweise vorführt. (Text: Svea Bräunert)

Florian Andreas Dedek
*1984 in Duisburg, lebt und arbeitet in Leipzig und Köln.

Studium: Seit 2016 Postgraduierten-Programm, Kunsthochschule für Medien Köln; 2015 Diplom mit Auszeichnung, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig (Prof. Astrid Klein / Beatrice von Bismarck).

Preise/Stipendien: 33. Dokumentarfilm und Video-Festival Kassel – niminiert für das A38-Produktionsstipendium Kassel-Halle.

Ausstellungs / Screenings (Auswahl): 2016 59. Internationales Festival für Dokumentar- und Animationsfilm Leipzig; 33. Dokumentarfilm und Video-Festival Kassel; European Media Art Festival Osnabrück; 2015 “Leipzig malt”, Wiensowski & Harbord, Berlin.

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44137 Dortmund
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Dann muss es ja ein was weiß ich was Gutes geben
HD-Video, 16:9, 2016, 31:14 Min.

Dann muss es ja ein, was weiß ich, was Gutes geben ist ein Zitat. Es stammt aus dem Gespräch, das Fassbinder mit seiner Mutter in Deutschland im Herbst führt, jenem Essay-Film, der bis heute als der RAF-Film gilt. 38 Jahre später spricht wieder ein Sohn mit seiner Mutter.

Der dreißigminütige Film ist sein Versuch, Kontakt herzustellen, Spuren zu suchen, eigene und andere Geschichten zu rekonstruieren, ohne sie notwendigerweise zur Deckung zu bringen. Zeithistorisch ist es die Geschichte der Sprengung eines Sendemastes des Bundesgrenzschutzes 1986. Politisch ist es die Geschichte einer Illegalisierung durch staatliche Verdächtigung und kollektives Schweigen. Medial ist es die Geschichte der RAF, deren ästhetisch-politischen Botschaften Künste und Medien angesprochen haben – eine Ansprache, die der Film in die Vergangenheit verfolgt und bis in die Gegenwart fortsetzt. Persönlich ist es die Geschichte von Dedek selbst, der seine Eltern nach ihrer Verurteilung für „Unterstützung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“ acht Jahre lang nur noch im Gefängnis sah. Es ist seine Auseinandersetzung mit einer Geschichte, die eine Familiengeschichte sein mag, darin aber auch Teil des politischen, mentalen und kulturellen Narrativs der Bundesrepublik ist. Das Autobiographische ist demnach zwar Anlass des Films. Inhaltlich und ästhetisch geht er jedoch deutlich darüber hinaus, indem er die RAF als eigensinniges Erinnerungsstück der künstlerisch-medialen Schichtungen und Verweise vorführt. (Text: Svea Bräunert)

Florian Andreas Dedek
*1984 in Duisburg, lebt und arbeitet in Leipzig und Köln.

Studium: Seit 2016 Postgraduierten-Programm, Kunsthochschule für Medien Köln; 2015 Diplom mit Auszeichnung, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig (Prof. Astrid Klein / Beatrice von Bismarck).

Preise/Stipendien: 33. Dokumentarfilm und Video-Festival Kassel – niminiert für das A38-Produktionsstipendium Kassel-Halle.

Ausstellungs / Screenings (Auswahl): 2016 59. Internationales Festival für Dokumentar- und Animationsfilm Leipzig; 33. Dokumentarfilm und Video-Festival Kassel; European Media Art Festival Osnabrück; 2015 “Leipzig malt”, Wiensowski & Harbord, Berlin.

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