Miroslav Tichý

(Thursday) (Sunday)

Der tschechische Fotograf Miroslav Tichý (1926 – 2011) erschien erst anfangs des 21. Jahrunderts kometenhaft am Kunsthimmel, nachdem ihn Harald Szeeman 2004 auf der Biennale in Sevilla gezeigt hatte und ihm Tobia Bezzola 2006 eine Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich ermöglichte. Viele grosse Museen folgten und realisierten in den darauffolgenden Jahren weitere Austellungen. Erst nach seinem Tod 2011 wurde es ruhiger um ihn.
Tichýs Werk bleibt auch heute ein Mysterium, scheitern doch alle Zugänge und Interpretationen daran, dass er selbst sich einer Aussage stets verweigerte. Diese Verweigerung sowie die Kraft des in sich geschlossenen Werkes machen Tichý immer wieder zu einer spannenden und berührenden Entdeckung.
Die Photobastei widmet ihm nun ab dem 15. September eine umfangreiche Einzelschau mit rund 140 Werken aus seinem aus mehreren tausend Fotos bestehendem Oeuvre.

Nachdem Tichy die Malerei aufgegeben hatte, begann er mit der Fotografie zu experimentieren und weithin unbeachtet ein hochästhetisches Werk zu schaffen: Von den 1960er bis in die 1990er Jahre fotografierte Miroslav Tichý in der tschechischen Provinzstadt Kyjov fast manisch Frauen jeden Alters: 100 Bilder am Tag, um den sozialistischen 5-Jahresplan zu erfüllen, wie er ironisch meinte.
Die Kunstwelt staunt noch heute, wie es sein konnte, dass ein Künstler in bitterer Armut, drangsaliert von den lokalen Autoritäten und trotz seelischer Probleme ein so beeindruckendes Oeuvre erstellen konnte und niemand davon Notiz nahm.

Die Werke kommen grösstenteils aus der Sammlung Leah & Nikolai Kalischek. Die Ausstellung wird von dem Künstler und Retrogradisten Adi Hoesle kuratiert

Biografie
Dieser letzte Meisterdes 20. Jahrhundert wurde erst 2004 richtig entdeckt und hinterlässet ein radikales und unorthodoxes Werk in dessen Zentrum die Frau steht. Tichy studierte zunächst an der Kunstakademie in Prag Malerei und brach dieses ab. Fortan lebte er in seiner südmährischen Heimatstadt zurückgezogen in seinem Elternhaus
Ende der 50er Jahre gab er die Malerei vollständig auf und lebte als Bohemien. Ende der 60er Jahre begann er, meistens mit selbstgebastelten Kameras, vorwiegend Bilder von Frauen in Kyiov zu machen. Die Fotografien besserte er aus, indem er mit Bleistift oder Kugelschreiber direkt hinein zeichnete. Viele Fotografien wirken deshalb eher als eine Zeichnung, denn als Fotografie. Das Endresultat ist ein absolut selbständiges Werk mit herausragenden, unüblichen formalen Qualitäten, welches keine Rücksicht auf fotografische Konventionen nimmt. Sie bilden ein riesiges poetisches Oeuvre von traumähnlichen Blicken auf die weibliche Schönheit einer tschechischen Kleinstadt unter dem kommunistischen Regime.

Photobastei 2.0
Sihlquai 125
8005 Zürich
Switzerland
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http://www.photobastei.ch/exhibition-details/363

Opening hours

Selection of further exhibitions in: Switzerland

01.08.2016 - 01.01.2030
Landesmuseum Zürich
Museumstrasse 2
Zürich

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01.01.2016 - 01.01.2030
Landesmuseum Zürich
Museumstrasse 2
Zürich

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Miroslav Tichý Photobastei 2.0 Main address: Photobastei 2.0 Sihlquai 125 8005 Zürich, Switzerland Photobastei 2.0 Sihlquai 125 8005 Zürich, Switzerland

Der tschechische Fotograf Miroslav Tichý (1926 – 2011) erschien erst anfangs des 21. Jahrunderts kometenhaft am Kunsthimmel, nachdem ihn Harald Szeeman 2004 auf der Biennale in Sevilla gezeigt hatte und ihm Tobia Bezzola 2006 eine Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich ermöglichte. Viele grosse Museen folgten und realisierten in den darauffolgenden Jahren weitere Austellungen. Erst nach seinem Tod 2011 wurde es ruhiger um ihn.
Tichýs Werk bleibt auch heute ein Mysterium, scheitern doch alle Zugänge und Interpretationen daran, dass er selbst sich einer Aussage stets verweigerte. Diese Verweigerung sowie die Kraft des in sich geschlossenen Werkes machen Tichý immer wieder zu einer spannenden und berührenden Entdeckung.
Die Photobastei widmet ihm nun ab dem 15. September eine umfangreiche Einzelschau mit rund 140 Werken aus seinem aus mehreren tausend Fotos bestehendem Oeuvre.

Nachdem Tichy die Malerei aufgegeben hatte, begann er mit der Fotografie zu experimentieren und weithin unbeachtet ein hochästhetisches Werk zu schaffen: Von den 1960er bis in die 1990er Jahre fotografierte Miroslav Tichý in der tschechischen Provinzstadt Kyjov fast manisch Frauen jeden Alters: 100 Bilder am Tag, um den sozialistischen 5-Jahresplan zu erfüllen, wie er ironisch meinte.
Die Kunstwelt staunt noch heute, wie es sein konnte, dass ein Künstler in bitterer Armut, drangsaliert von den lokalen Autoritäten und trotz seelischer Probleme ein so beeindruckendes Oeuvre erstellen konnte und niemand davon Notiz nahm.

Die Werke kommen grösstenteils aus der Sammlung Leah & Nikolai Kalischek. Die Ausstellung wird von dem Künstler und Retrogradisten Adi Hoesle kuratiert

Biografie
Dieser letzte Meisterdes 20. Jahrhundert wurde erst 2004 richtig entdeckt und hinterlässet ein radikales und unorthodoxes Werk in dessen Zentrum die Frau steht. Tichy studierte zunächst an der Kunstakademie in Prag Malerei und brach dieses ab. Fortan lebte er in seiner südmährischen Heimatstadt zurückgezogen in seinem Elternhaus
Ende der 50er Jahre gab er die Malerei vollständig auf und lebte als Bohemien. Ende der 60er Jahre begann er, meistens mit selbstgebastelten Kameras, vorwiegend Bilder von Frauen in Kyiov zu machen. Die Fotografien besserte er aus, indem er mit Bleistift oder Kugelschreiber direkt hinein zeichnete. Viele Fotografien wirken deshalb eher als eine Zeichnung, denn als Fotografie. Das Endresultat ist ein absolut selbständiges Werk mit herausragenden, unüblichen formalen Qualitäten, welches keine Rücksicht auf fotografische Konventionen nimmt. Sie bilden ein riesiges poetisches Oeuvre von traumähnlichen Blicken auf die weibliche Schönheit einer tschechischen Kleinstadt unter dem kommunistischen Regime.

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